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Von Aserbaidschan in den Iran

23. August 2012

Nach einigen Tagen in Baku haben wir am Mittwoch letzter Woche die Visa für den Iran erhalten. Noch am selben Tag fuhren wir mit dem Auto entlang der Küste des Kaspischen Meers in den Süden Aserbaidschan. Die Küste ist übersäht von ehemaligen Oel- und anderen Industrieanlagen. Dazwischen entstehen neue, prunkvolle Resorts.

Unterwegs hatten wir die Gelegenheit, die Schlammvulkane bei Gobustan zu besuchen. In einer mondähnlichen Landschaft fanden wir verschiedene kleine Hügelchen, aus welchen alle paar Sekunden etwas Schlamm rausblubbert. Welch ein spezielles Erlebnis!

Am nächsten Morgen fuhren wir zur iranischen Grenze. Obwohl wir kein Carnet de Passage hatten - das ist ein Dokument, das man für die Einreise mit dem Auto in den Iran normalerweise braucht - konnten wir ohne grössere Umstände in den Iran einreisen. Ein Guide half uns beim Erledigen der Formalitäten, wollte dafür aber 30 Dollar haben.

Der erste Tag im Iran war für uns sehr ereignisreich. Zum einen der Verkehr, bei dem ganz andere Regeln gelten als bei uns: Jeder fährt gerade so, wie es am besten geht. Es wird rechts überholt, von links und rechts reingedrängelt, abrupt abgebremst und auch gerne mal auf der Autobahn rückwärts gefahren. Von Gideon als Fahrer wurde die höchste Konzentration abverlangt, vor allem auch, weil die Strassenschilder teilweise nur in Farsi beschriftet sind. Aufgrund einer kurzen Unaufmerksamkeit kam es zu einem kleinen Auffahrunfall, den das Auto fast unbeschadet überstand. Innert weniger Minuten waren bestimmt 10 Personen bei uns, die uns beim Verhandeln mit dem anderen Fahrer und beim Ausbeulen unseres Autos halfen. Drei Bäcker mit ihren Schuerzen und noch Teig an den Händen kamen mit dem Brecheisen und bogen die Stossstange des Shiguli wieder gerade.

Das andere, was uns stark in Erinnerung bleiben wird, ist die ausserordentliche Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft der Iraner. Immer wieder wurden und werden wir mit Essen beschenkt, man grüsst uns freundlich, wünscht uns einen schönen Aufenthalt oder ruft uns einfach zu: ‘Welcome to Iran!’. Von den Klischees, die man über dieses Land in unseren Breitengraden hört, haben wir bis jetzt noch fast nichts mitbekommen.


Alte Stromleitungen am Kaspischen Meer - sie führen wohl zu einer
Ölplattform
Alte Stromleitungen am Kaspischen Meer - sie führen wohl zu einer Ölplattform
Wie auf dem Mond - Schlammvulkane in Gobustan
Wie auf dem Mond - Schlammvulkane in Gobustan
Ein blubbernder Schlammvulkan
Ein blubbernder Schlammvulkan
Eingetrockneter Schlamm eines Schlammvulkans
Eingetrockneter Schlamm eines Schlammvulkans

Mit dem Hammer wird das Auto nach dem Unfall zurechtgebogen
Mit dem Hammer wird das Auto nach dem Unfall zurechtgebogen
Bremsen reparieren mitten in der Stadt Rasht
Bremsen reparieren mitten in der Stadt Rasht
Wohl kein echter McDonalds
Wohl kein echter McDonalds
Im Iran sind noch viele alte Lastwagen unterwegs
Im Iran sind noch viele alte Lastwagen unterwegs
Wir verstehen nur Bahnhof
Wir verstehen nur Bahnhof
Huckepack
Huckepack

Viele Läden sind auch am Freitag (dem Sonntag in Iran) geöffnet
Viele Läden sind auch am Freitag (dem Sonntag in Iran) geöffnet
Am Strassenrand werden frische Orangen verkauft
Am Strassenrand werden frische Orangen verkauft